10 Milliarden Euro teures Teleskop fliegt mit Bremer Rakete ins All
- Ariane-5-Rakete stammt zu großen Teilen aus Bremen
- Rakete startet mit Teleskop an Bord vom südamerikanischen Weltraumbahnhof
- Forscher wollen direkt nach dem Urknall entstandene Galaxien aufspüren
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Am frühen Nachmittag ist das "James-Webb-Weltraum-Teleskop" erfolgreich ins All gestartet. Die Planungen für das teuerste jemals gebaute Weltraumteleskop dauerten Jahrzehnte. Das Teleskop ist an Bord einer Rakete, die zu großen Teilen aus Bremen kommt. Die Ariane-5-Rakete machte sich vom südamerikanischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana aus auf den Weg.
Die Ingenieurinnen und Ingenieure bei der ArianeGroup in Bremen haben beim Start wohl mitgezittert. Denn noch nie hat eine Ariane-Rakete so ein teures Objekt an Bord gehabt. Knapp zehn Milliarden US-Dollar hat die 30 Jahre dauernde Entwicklung des neuartigen "James-Webb-Space-Telescope" gekostet. Etwas mehr als sechs Tonnen wiegt das Gerät, mit dem Wissenschaftler Galaxien, Planeten, Nebel und Sterne in den Tiefen des Weltalls beobachten wollen.
Gemeinsames Projekt der USA, Kanadas und Europas
Nach dem Start der Rakete dauerte es ungefähr eine halbe Stunde, bis die teure Fracht dort im All ausgesetzt wurde, von wo aus sie alleine zu ihrem Bestimmungsort weiterfliegen kann – rund anderthalb Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Dort soll das Weltraum-Teleskop am 29. Tag ankommen. Während der Reise wird schon der Hitzeschild ausgefahren. Außerdem entfaltet sich der Hauptspiegel, der einen Durchmesser von mehr als sechs Metern hat.
Die Hoffnung der Wissenschaft: Vielleicht kann man damit die ersten nach dem Urknall entstandenen Galaxien aufspüren. Die Weltraumagenturen der USA, Kanadas und Europas haben sich für das Mega-Projekt zusammengetan.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 25. Dezember 2021, 11 Uhr